Flüssigholz: Naturwerkstoff für Urnen

Der Anteil an Feuerbestattungen und die Wahl an Naturstoffurnen, zum Beispiel Urnen aus Flüssigholz, nehmen stetig zu. Von den jährlich über 925.000 Sterbefällen in Deutschland finden, je nach Region, zwischen 50 und 80 Prozent in Form einer Urnenbeisetzung ihre letzte Ruhe. Ob auf einem herkömmlichen Friedhof oder in einem Ruhewald: Es sind fast ausschließlich nur noch biologisch abbaubare Urnen zugelassen. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach Individualität. Hier sind Urnen aus Flüssigholz ideal.

Sie bieten fast unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten und sind zudem absolut naturverträglich.

Was ist Flüssigholz?

„Arboform“ ist der gesetzlich geschützte Begriff für den aus Lignin und Cellulose hergestellten Naturwerkstoff. Lignin ist einer der Hauptbestandteile von Holz, es fällt bei der Papierproduktion als Nebenprodukt an. Lignin gehört zu den am häufigsten vorkommenden organischen Verbindungen. 20 bis 30 Prozent der Trockenmasse verholzter Pflanzen weltweit besteht aus Lignin. Es wird zunächst gereinigt, dann mit Naturfasern wie Cellulose vermischt und zu Granulat gepresst. Flüssigholz ist nahezu so beliebig formbar wie Plastik, enthält im Gegensatz dazu aber keine Bestandteile aus Erdöl und ist somit vollkommen biologisch abbaubar. Zudem weist es eine höhere Widerstandsfähigkeit auf als Holz. Urnen werden meist im Spritzgussverfahren oder von Handgefertigt.

Kreative Designs im Wassertransferdruck

Obwohl der Werkstoff Flüssigholz zu fast jeder Form verarbeitet werden kann, ist bei den Urnen die klassische Form nach wie vor beliebt. Eine unbehandelte Flüssigholzurne hat einen einheitlich braunen Farbton und kann ebenso für eine Beisetzung verwendet werden wie aufwendig gestaltete Urnen. Die Oberflächen werden mit dem sogenannten Wassertransferdruck-Verfahren beschichtet. Damit können unterschiedliche Dekore und Muster auf dreidimensionale Oberflächen aufgebracht werden. Das gewünschte Muster wird auf einen wasserlöslichen Film gedruckt. Dieser Film wird auf eine Wasseroberfläche gelegt.

Durch Aufbringen eines Aktivators löst sich die Trägerschicht auf, sodass das Muster als Farbschicht auf dem Wasser schwimmt. Die Urne wird dann durch diese Schicht in das Wasser getaucht. Der Wasserdruck presst den Film gleichmäßig auf die Urne, auf der er haften bleibt und das gewünschte Muster oder Dekor erzeugt.

Pietätvoll und ökologisch

Urnen aus Flüssigholz sind aufgrund der natürlichen Werkstoffe und der Art der Herstellung gleichzeitig robust und umweltfreundlich, CO2-neutral und vollständig biologisch abbaubar. Sie sind für die Umwelt unschädlich und gehen nach wenigen Jahren zu 100 % wieder in den Naturkreislauf zurück.